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Bücher

RPhZ – Rechts­philosophie. Zeitschrift für die Grundlagen des Rechts, Heft 3/2023

Themenschwerpunkt: Hegels Rechts­philosophie im Kontext der Phänomenologie des Geistes

Der Themenschwerpunkt untersucht die Bezüge zwischen den G. W. F. Hegels „Grundlinien der Philosophie des Rechts“ und seiner „Phänomenologie des Geistes“: er spürt Verweisen aus den Grundlinien in die Phänomenologie ebenso nach wie rechts­philosophischen Lesarten von Passagen der Phänomenologie des Geistes. Dies ermöglicht neue Einsichten etwa zu Hegels Verständnis des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft und zu seiner Straftheorie und ermöglicht zugleich auch eine kritische Auseinandersetzung mit zeitgebundenen Äußerungen.

Tübingen: Mohr Siebeck 2023

Der Band zielt auf eine durch interdisziplinäre und internationale Perspektiven angereicherte Reflexion über Aufgabe, Bedeutung und Methodik der Verfassungs­geschichte als rechts­wissenschaft­licher Disziplin in der Bundes­republik Deutschland. Vor dem Hintergrund gegenläufiger Befunde, die einerseits die wissenschaft­liche Marginalisierung des Fachs konstatieren, andererseits seinen praktischen Bedeutungs­gewinn hervorheben, führen die Beiträge des Bandes geschichts­wissenschaft­liche, philosophische, praktische und beobachtende Zugriffe auf die deutsche Verfassungs­geschichte zusammen. Sie analysieren die strukturellen Herausforderungen der Verfassungs­historiographie und skizzieren grundlegende Ansätze, wie sich diese Herausforderungen erfolgreich bewältigen lassen.

Berlin: Duncker und Humblot, 2022

Die Studie erschließt die Kodifikations­theorie Georg Wilhelm Friedrich Hegels für aktuelle rechts­theoretische Diskussionen. Sie zeigt, dass Hegels Äußerungen zum – bis heute maßgeblich mit den Protagonisten Friedrich Carl von Savigny und Anton Friedrich Justus Thibaut assoziierten – Streit um die Möglichkeiten einer systematisierenden Verschriftlichung des bürgerlichen Rechts nicht lediglich als zeitbezogene Invektive zu verstehen sind. Sie sind vielmehr eng mit Hegels rechts­philosophischem Programm verknüpft: Die Abfassung eines formell und materiell allgemeinen Gesetzbuchs ist nach Hegels Auffassung Grundlage von Freiheit, juristische Systembildung ist Aufgabe der Philosophie, seine Grundlinien der Philosophie des Rechts sind Beispiel für das denkende Erfassen des Rechts­stoffs, das einer Kodifikation zugrunde liegen muss. Die philosophische Zeitlosigkeit der Anforderungen, die Hegel an ein Kodifikations­projekt stellt, lässt schließlich Aussagen über aktuelle Systembildungs­versuche auf der Ebene der Europäischen Union zu. Insbesondere kann Hegels Theorie die Ermutigung entnommen werden, durch rechts­philosophische Systematisierung zur Suche nach einheitlichen Strukturen beizutragen, auf deren Basis sich ein einheitsstiftendes Narrativ entfalten kann.

Stuttgart: Kohlhammer, 6. Aufl. 2022

Das Lehr­buch vermittelt Studierenden aller Ausbildungs­stufen einen kompakten Überblick über das Staats­organisations­recht. Die Neuauflage bringt das Lehr­buch auf den Stand des Jahres 2022. Sie geht ausführlich auf die Herausforderungen des Verfassungs­rechts in der Corona-Pandemie ein, berücksichtigt neuere Entscheidungen des Bundes­verfassungs­gerichts, insbesondere zum Klimaschutz, zu den Gesetzgebungs­kompetenzen sowie zu den parlamentarischen Informations­rechten, und begleitet die vielfältigen Entwicklungen im Wahlrecht. Am Ende des Buches findet sich ein umfangreiches Wiederholungs­kapitel, das mit Übersichten und Schemata sowie einer Zusammenstellung möglicher Prüfungs­gegenstände aus dem Staats­organisations­recht der Vorbereitung auf die Zwischen­prüfung sowie die Erste Juristische Staats­prüfung dienen soll.

Tübingen: Mohr Siebeck, 2019

Die globale Finanz­krise hat zu vielfältigen hoheitlichen Eingriffen in individuelle Anlegerpositionen geführt. Michael W. Müller untersucht deren gerichtliche und schiedsgerichtliche Aufarbeitung und lotet dabei Reichweite und Grenzen der verfassungs- und völkerrechtlichen Gewährleistung von Eigentumsrechten im Finanz­system aus. Aus der rechts­vergleichenden Betrachtung ergeben sich eine Theorie sozial gebundenen Finanz­eigentums sowie Prinzipien für den hoheitlichen Umgang mit zukünftigen Krisen.

Baden-Baden: Nomos, 2018

Dieser Band versammelt Beiträge aus einem gemeinsamen Projekt der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Renmin University of China zum Thema „Paradigms of Internet Regulation in the European Union and China“. Auf der Grundlage fundierter Analysen bestimmter Regulierungs­instrumente in ihrem verfassungs­rechtlichen und politischen Kontext zielt der Band darauf ab, das gesamte Spektrum der rechtlichen Gestaltungs­möglichkeiten des Internets zu entfalten. Zu diesem Zweck wird die Internetregulierung in der EU und in China aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Einige Beiträge bieten vergleichende Fall­studien zu Themen wie Meinungs­freiheit im Internet oder Regulierung von Internetdiensten; andere beschreiben rechtliche Errungenschaften und Entwicklungen, beispielsweise den Entwurf einer Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union. Eine dritte Kategorie von Beiträgen zielt darauf, die Entwicklung der Internetregulierung aus einer globaleren Perspektive zu analysieren und mögliche Forschungs­paradigmen vorzuschlagen.

Baden-Baden: Nomos, 2015

Globale Krisen setzen nationale und völkerrechtliche konstitutionelle Errungenschaften unter Druck. Wie verändern sie die Rolle der Gerichte und von Politik bzw. Governance im und jenseits des Staates? Führen globale Krisen nur zu einer Erosion der konstitutionellen Idee oder können sie auch als Katalysator für (neue) konstitutionelle Ordnungen begriffen werden? Die Beiträge des Bandes geben interdisziplinäre Antworten auf diese Fragen. Sie beleuchten die Dynamik im europäischen Verfassungs­recht ebenso wie bestimmte demokratische und rechts­staatliche Krisenphänomene und Lösungs­strategien. Zudem nehmen sie zu unterschiedlichen Aspekten der Krisenprävention und -bewältigung durch ein konstitutionalisiertes Völkerrecht Stellung.