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Friedrich Mülln: „Der Zeuge im Tierschutz­prozess: Erfahrungen eines NGO-Zeugen“

Kurzprofil

Friedrich Mülln ist seit über 30 Jahren als Journalist und Ermittler im Tierschutz tätig. Nach einem Studium der Politik­wissenschaften engagierte er sich in verschiedenen NGOs und gründete 2012 die Organisation SOKO Tierschutz. Er war maßgeblich an der Aufdeckung und Schließung zahlreicher Schlachthöfe und Tierversuchs­einrichtungen beteiligt und arbeitet international an Tierschutz­projekten.

Abstract:

Zeugenaussagen sind ein zentraler Bestandteil jedes Straf­verfahrens. Sie geben Einblicke in die begangenen Taten, deren Ablauf und die mutmaßlichen Täter. Gleich­zeitig bergen sie erhebliche Risiken: Zeugen sind Angriffen und Manövern der Verteidigung ausgesetzt, müssen glaubwürdig und wahrheits­gemäß agieren und geraten dabei mit­unter in Konfliktfelder zwischen dem Schutz von Informanten und der eigenen rechtlichen Belastung. Hinzu kommt oft eine enorme zeitliche Beanspruchung.

Anhand großer Tierschutz­verfahren schildert Friedrich Mülln diese Herausforderungen und beleuchtet die Rolle von Zeugenaussagen für Polizei und Gerichte. Er berichtet von eigenen Erfahrungen sowie von Zeugenaussagen Dritter und bewertet insbesondere die Bedeutung der durch Zeugen eingebrachten Beweismittel.

Fallbeispiele:

  • Merklingen – Eine Zeugenaussage, die den Prozess entschied
  • Hohengöhren – Es geht auch ganz ohne Zeugen
  • Bad Iburg – Die Tücken der Über­wachung ohne menschliches Zutun
  • Mecke – 100 % Bahn, 0 % Zeuge
  • Bad Grönenbach – Wenn der Zeuge zum Gejagten wird 

Abschließend folgt eine Bewertung der Zeugenaussagen im Lichte der Verfahrensausgänge sowie ein Fazit zu Chancen und Grenzen dieses zentralen Beweismittels.