Ablauf des Willem C. Vis Moot
Wie funktioniert eigentlich der Willem C. Vis Moot? Im Laufe des Semesters durchläuft man verschiedene Phasen:
Schriftsatzphase
Der Willem C. Vis Moot beginnt jedes Jahr am ersten Freitag im Oktober. Die Ausgabe des Sachverhalts läutet den Fristlauf für die Erstellung des Klägerschriftsatzes ein. Abgabe des Klägerschriftsatzes ist regelmäßig Mitte Dezember. Darauf folgt die Erstellung des Beklagtenschriftsatzes bis Mitte Januar. Ein Schriftsatz besteht aus 35 Seiten, zuzüglich formaler Anlagen.
Mündliche Vorbereitungsphase
Mitte Januar beginnt die mündliche Vorbereitungsphase. Hier werden die bereits erarbeiteten Kernargumente für den Kläger und Beklagten in ein Plädoyer (Pleading) umgesetzt. Dieses wird dann eingeübt und der Vortrag bis zur entscheidenden mündlichen Verhandlung im Finale in Wien und Hongkong perfektioniert. Dazu besuchen die Teams verschiedene namhafte Wirtschaftskanzleien. Dort werden die „Mooties“ von erfahrenen Anwälten bewertet. Individuelles Feedback und wertvolle Tipps tragen zur ständigen Verbesserung des Pleadings bei.
Ablauf eines Pleadings
In einem Pleading treten die Parteien in Zweierteams gegeneinander an. Jedes Team hat insgesamt 30 Minuten Zeit, die drei Schiedsrichter von der eigenen Rechtsansicht zu überzeugen. In der Regel spricht jedes Teammitglied 15 Minuten und beantwortet dabei auch mögliche Fragen der Schiedsrichter. Nach dem Pleading erhält üblicherweise jeder Teilnehmer von den Schiedsrichtern eine Einzelkritik.
Pre-Moots
Zusätzlich zu den zahlreichen Kanzlei-Pleadings reist das Team zu mehreren Pre-Moots. Dabei handelt es sich um mehrtägige Veranstaltungen im In- und Ausland, auf denen Pleadings gegen Teams anderer Universitäten durchgeführt werden. Die Pre-Moots simulieren bereits die Finalsituation, wie sie die Teilnehmenden am Ende in Wien und Hongkong vorfinden werden. Daneben gibt es in der Regel noch ein Rahmenprogramm, so dass auch der Spaß selten zu kurz kommt. Pre-Moots mit langer Tradition sind in Deutschland etwa der Pre-Moot der HU Berlin sowie die All Munich Rounds in München. Im Ausland gibt es ebenso zahlreiche nahmhafte Veranstaltungen, etwa in Istanbul, Amsterdam, Riga, Stockholm, Helsinki, Belgrad, London und Paris. Die Kosten für Reise und Unterkunft werden von Sponsoren getragen.
Finale in Wien und Hongkong
Ernst wird es dann in Wien und Hongkong Ende März bis Anfang April. In vier Pleadings der Vorrunde streiten die Teilnehmer um die begehrten Plätze zur Teilnahme an den KO-Runden. Dorthin gelangen von insgesamt circa 350 Teams nur die besten 64 (32 in Hongkong). Am Ende bleiben zwei Teams übrig, die das Finale auf dem Awards-Bankett bestreiten. Mit der Verleihung der Preise endet der offizielle Teil eines jeden Willem C. Vis Moots. Die Kosten für Reise und Unterkunft werden von Sponsoren getragen.
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